Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Dorndorf
Im Jahre 1826 erließ die herzogliche nassauische Regierung eine erste Feuerpolizei-Verordnung. Sie enthielt Bestimmungen über Feuerverhütung, die Anlegung von Brandweihern und anzuschaffenden Löschgeräten sowie über die Löschung von Bränden. In Dorndorf gab es anfangs eine Pflichtfeuerwehr, die aber den Charakter einer freiwilligen Feuerwehr angenommen hatte.
1880 erhielt die Wehr eine mechanische Löschwasserpumpe. Die bis dahin genutzten Feuereimer aus Leder und Bast hatten ausgedient. Die Gemeinde sorgte für Uniformen, Wasserschläuche und die Ausbildung wurde vorangetrieben. 1908 verlegte die Gemeinde Wasserleitungen, damit der Brandschutz sichergestellt werden konnte. 2 Zisternen im Schulhof dienten nunmehr nur als Wasserlieferant bei Übungen und Einsätzen nahe der Schule. Im 1. Weltkrieg wurden der Wehr fast alle einsatzfähigen Kameraden entzogen. 31 Kameraden kamen nicht mehr von der Front wieder. Dann herrschte Inflation und die Teuerung. Die Anschaffung von Löschgeräten und Ausrüstung wurde fast unmöglich.
1928 wurde die Freiwillige Feuerwehr Dorndorf ins Leben gerufen. 14 Kameraden hatten sich unter dem Wahlspruch "Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr" gestellt. Erster Kommandant der Wehr war Martin Diefenbach. Die Wehr war sofort einsatzbereit und mit vielen technischen Geräten und Hilfsmitteln ausgerüstet. Sie verfügte über eine Mannschaft, auf die die Dorndorfer Bürger stolz sein konnten. Kurz nachdem im Jahre 1938 die Gemeinde eine Tragkraftspritze TS 4 anschaffte, wurde die Freiwillige Feuerwehr Dorndorf durch das Reichsgesetz aufgelöst. Nach Ende des 2. Weltkrieges wurde der Dienst wieder aufgenommen. Aber die heimgekehrten Soldaten, die teilweise in langer Gefangenschaft waren, begeisterten sich nur zögerlich für den "Dienst in Uniform" bei der neu organisierten Freiwilligen Feuerwehr. Besonders die Jugend fand Gefallen daran, sich für den gemeinnützigen und kameradschaftlichen Geist der Feuerwehr einzusetzen, und füllte so die Lücken, die der Krieg hinterlassen hatte.
1958 trat die Wehr erstmals nach dem Krieg mit einer großangelegten Übung an die Öffentlichkeit und demonstrierte ihre Stärke. 1961 wurde wegen der Aussiedlung von Bauernhöfen das Wasserleitungsnetz erweitert, und gewährte somit auch eine bessere Löschwasserversorgung. 1965 wurde das erste Löschfahrzeug, ein LF8 / TS Marke Mercedes mit einer TS und einer Vorbaupumpe von der Gemeinde für rund 42.000 DM angeschafft. Endlich hatte die Wehr ein modernes Löschfahrzeug und war nunmehr in der Lage, Brände schneller und wirksamer zu bekämpfen. Zahlreiche Brände und Hilfeleistungen überzeugten von der Leistungsfähigkeit dieses Löschfahrzeuges. 1971 erhielt die Wehr ein Schaumlöschgerät und vier Atemschutzgeräte. Mit dieser Erweiterung der Ausrüstung wurden die Einsatzmöglichkeiten noch variabler.
1975 wurde die Jugendfeuerwehr Dorndorf von Kamerad Alfred Bardenheier gegründet, die sich seitdem großer Beliebtheit bei der Jugend erfreut. Im Jahr 1985 erhielt die Wehr ein neues Löschfahrzeug, ein LF8 nach der damaligen Norm mit sehr umfangreicher Ausrüstung. 1988 erhielt die Wehr ein weiteres Fahrzeug, ein Tanklöschfahrzeug TLF 18/8, welches von der Wehr Frickhofen übernommen wurde. 1993 wurde dann in Eigenleistung der erste Mannschaftstransportwagen, ein MTW Marke Volkswagen angeschafft. 1997 wurde dieser MTW durch ein neueres Modell Volkswagen T4 ersetzt.
1998 wurde das 1. Obergeschoss im Feuerwehrhaus der Feuerwehr zur Verfügung gestellt. Nachdem der Umbau, welcher durch die aktiven Mitglieder überwiegend in Eigenleistung durchgeführt wurde, fertig gestellt war, stand der Aktiven-Abteilung und der Jugendfeuerwehr erstmals ein eigener Schulungsraum, eine Küche und ein Büro zur Verfügung.
Am 22. November 2002 wurde in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der Verein Freiwillige Feuerwehr Dorndorf e.V. gegründet und beim Amtsgericht Hadamar zur Eintragung angemeldet. Erster Vorsitzender war Wehrführer Andreas Jung. Unter seiner Führung wurde mit vielen Helfern das 75. Gründungsfest vorbereitet.
Von 09. bis 11. Mai 2003 war es dann soweit. Unter großer Beteiligung der Dorfbevölkerung und der benachbarten Feuerwehrerwehren konnte das 75. Gründungsfest gefeiert werden. Höhepunkt der Feierlichkeiten war die HR 3 Disco Party, der gut besuchte Festkommers unter Beteiligung aller Ortsvereine und der große Festumzug durch Dorndorf mit 67 Zugnummern. Das gelungene Fest wird allen gut in Erinnerung bleiben.
2008 wurde nach einer Prüfung des technischen Prüfdienst das Tanklöschfahrzeug (Unimog) TLF 18/8 durch die Gemeinde Dornburg außer Dienst gestellt. Damit stand der FF Dorndorf kein wasserführendes Fahrzeug mehr zur Verfügung. Durch den technischen Prüfdienst wurden wiederholt auch die Umkleidemöglichkeiten im Gerätehaus bemängelt. Das Feuerwehrhaus entsprach nicht der DIN 14092 und den Unfallverhütungsvorschriften. Die Unterbringung der Einsatzkleidung in der Fahrzeughalle genügte in keinster Weise den aktuellen Anforderungen hinsichtlich der Gefahrstoffbelastung für Einsatzkräfte und deren Einsatzkleidung. Bereits im Jahr 2004 hatte Wehrführer Jung gemeinsam mit unserem Mitglied und Architekt Markus Bardenheier Zeichnungen und Kostenschätzung eines Anbaus eingereicht.
Im Jahr 2009-2010 wurde die Hauptstraße erneuert und eine neue Wasserleitung verlegt. Hierdurch wurde die Löschwasserversorgung in Dorndorf wesentlich verbessert. Im gleichen Zug konnte auch vor dem Gerätehaus ein Oberflurhydrant installiert werden. Ende 2009 hat sich auf Initiative von Gemeindejugendwartin Michaela Reichwein eine Gruppe von vier Personen gefunden, die eine Kinderfeuerwehr für alle fünf Dornburger Ortsteile gründeten. Kerstin von Ryssel, Silvia Oertelt, Sonja Reichwein (alle Dorndorf) sowie Manfred Mroß aus Wilsenroth haben diese verantwortungsvolle Aufgaben übernommen. Hier können Kinder im Alter von 6-9 Jahren teilnehmen. Die Gruppe trifft sich alle 4 Wochen für ca. 2 Stunden zum Spielen, Malen, Basteln und Themen rund um die Brandschutzerziehung. Die offizielle Gründung der Kinderfeuerwehr "Feuer(b)engel" fand am 9. Mai 2010 anlässlich des Jubiläums 35 Jahre JF Dorndorf statt.
Am 10. Oktober 2010 konnten wir eine neue Tragkraftspritze PFPN 10-1000 Fabrikat Ziegler ULTRA POWER in Dienst stellen. Nach vielen Gesprächen mit Bürgermeister und Gemeindegremien konnte Wehrführer Karl-Heinz Wüst schließlich erreichen, dass das Feuerwehrhaus einen Anbau erhält und im Erdgeschoss umgebaut wird. Angesichts der schlechten Finanzstellung der Gemeinde suchten wir nach einer kostengünstigen Lösung, mit der alle einverstanden waren. Die Mitglieder der FF Dorndorf erklärten sich dazu bereit, den Anbau nahezu in Eigenleistung zu erstellen. Nachdem Bürgermeister Höfner eine Zusage über 20.000 Euro des Hessischen Ministerium des Innern und Sport (HMdIS) für die Förderung eines Anbaus erhielt, konnte das Projekt in Angriff genommen werden. Am 19. Januar 2011 wurde der Bauantrag eingereicht, Ende März lag die Baugenehmigung vor und am 4. April 2011 konnte Bauleiter und Architekt Bardenheier offiziell den Baubeginn erklären. Nun ging es zügig voran am 30. April wurde die Bodenplatte betoniert. Nur fünf Wochen später am 11. Juni 2011 konnten wir Richtfest feiern.
Das Erdgeschoss wurde in Massivbauweise um 216m3 erweitert, hier findet die neue Herrenumkleide für 22 Männer inklusive Waschgelegenheit und Toiletten sowie ein Stellplatz für den Mehrzweckanhänger Platz. Auch die aktiven Damen erhielten einen neuen Umkleideraum inklusive neuer Waschgelegenheit und Toiletten. Da der Ortsbeirat Dorndorf und der Feuerwehrverein ebenso Mittel in Höhe von 7.700 Euro bereit stellten, konnten weiterhin 30 neue Feuerwehrspinde angeschafft werden. Insgesamt hatten alle Helfer über 2100 Stunden kostenlose und ehrenamtliche Arbeit beim Anbau geleistet.
Damit die Feuerwehr Dorndorf wieder über ein wasserführendes Fahrzeug verfügt, hat die Gemeinde Dornburg einen Antrag auf ein TSF-W aus der Landesbeschaffungsaktion des HMdIS gestellt. Im November 2011 haben wir den Förderbescheid des HMdIS erhalten. Im Haushalt der Gemeinde Dornburg wurden Mittel für die Beschaffung eines Aufbaus auf das Fahrgestell Iveco-Magirus in Höhe von 50.000 Euro bereitgestellt. Am 11. Dezember 2012 war es soweit. Bei stark winterlichen Verkehrsverhältnissen konnten wir die 600 Kilometer weite Reise nach Görlitz in Sachsen antreten um unser neues Fahrzeug in Empfang zu nehmen. Nach achtstündiger Nonstop Rückreise am 12. Dezember konnten wir mit eingeschaltetem Martinshorn unter Beifall vieler Aktiven nach Dorndorf einfahren. Nach dem Einräumen der Ausrüstung wurde das neue Fahrzeug im Januar 2013 in Dienst gestellt. Die offizielle Einweihung erfolgte am 30. April 2013. Der Feuerwehrverein hat sich mit rund 3000 Euro für die LED Blaulicht-Signalanlage und einem neuen Hochdrucklüfter an den Kosten beteiligt.
Aus Vereinsmitteln haben wir im Jahr 1997 einen gebrauchten VW Transporter mit 9 Sitzplätze angeschafft. Das Fahrzeug Baujahr 1994 war mittlerweile 22 Jahre alt und reparaturanfällig. Vor diesem Hintergrund haben wir uns nach einem neuwertigen Ersatzfahrzeug umzusehen. Neben Angeboten für Gebrauchtwagen haben wir auch Angebote für Neufahrzeuge eingeholt. Nach Sorgfältiger Prüfung aller Möglichkeiten hat der Vorstand sich für die Bestellung eines Neufahrzeuges entschieden. Unseren Anforderungen bezüglich des Preis-Leistungs-Verhältnisses konnte am ehesten ein Ford Transit Custom entsprechen. Dies war nach Prüfung durch den Vorstand gleichzeitig auch die wirtschaftlichste Variante.
Maßgeblich für die Entscheidung für diese Fahrzeug war:
- Sonderrabatt durch Ford von über 40% für Feuerwehrfahrzeuge
- Neufahrzeuggarantie
- das Fahrzeug ab Werk Feuerwehrot lackiert ist und es entfallen somit hohe Kosten für das umlackieren eines Gebrauchtfahrzeugs
- Ein Neufahrzeug ab Werk ist nach unseren Wünschen ausgestattet
Die Ausgaben in Höhe von rd. 40 TEuro konnten finanziert werden durch den Zuschuss der Gemeinde, Förderung der Sparkassen Stiftung Limburg-Weilburg, der Naspa Stiftung sowie der Erlös aus dem Verkaufs des Altfahrzeuges. Der größte Anteil übernahm aber der Feuerwehrverein. Technische Daten: 2,0 L TDCI, 125 kW (170PS), 6-Gang-Schaltgetriebe, Euro 6, 9 Sitzplätze. Die offizielle Einweihung und Segnung durch Pfarrer Beuler fand am 24.04.2017 statt.
Wehrführer Alexander Fürst mit den ehemaligen Wehrführern Karl-Heinz Wüst und Andreas Jung
Wehrführer seit der Gründung der Einsatzabteilung im Jahre 1928 |
1928 - 1945 |
Martin Diefenbach |
1945 - 1958 |
Johann Bender |
1958 - 1959 |
Peter Borbonus |
1959 - 1960 |
Willi Scherer |
1960 - 1961 |
Willi Schnee |
1961 - 1965 |
Alex Fischer |
1965 - 1966 |
Willi Schnee |
1966 - 1973 |
Klaus Schmidt |
1973 - 1977 |
Hans-Werner Jung |
1977 - 1979 |
Erich Petters |
1979 - 1997 |
Klaus Schmidt |
1997 - 2007 |
Andreas Jung |
2007 - 2022 |
Karl-Heinz Wüst |
seit 2022 |
Alexander Fürst |
stellv. Wehrführer (ab 1978) |
1978 - 1979 |
Klaus Schmidt |
1979 - 1997 |
Hans-Werner Jung |
1997 - 1999 |
Dirk Petters |
1999 - 2007 |
Karl-Heinz Wüst |
2007 - 2012 |
Andreas Jung |
2012 - 2022 |
Alexander Fürst |
seit 2022 |
Anna Jung |
Jugendwarte seit der Gründung der Jugendfeuerwehr im Jahre 1975 |
1975 - 1977 |
Alfred Bardenheier |
1977 - 1983 |
Klaus Schmidt |
1983 - 1987 |
Heinz Borbonus |
1987 - 1996 |
Karl-Heinz Wüst |
1996 - 1998 |
Björn Schneider |
1998 - 2008 |
Thorsten Petters |
2008 - 2012 |
Alexander Fürst |
2012 - 2013 |
Michaela Reichwein |
2013 - 2018 |
Doris Stahl |
2018 - 2023 |
Florian Geis |
seit 2023 |
Jan Niklas Stahl |
Kinderfeuerwehrwarte seit der Gründung der Kinderfeuerwehr im Jahre 2000 |
seit 2000 |
Kerstin von Ryssel |